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Die Hundewiese-nur ein Traum?: Mit seinem Mischlingsrüden Patros, ein Hund aus einer griechischen Auffangstation, hockt Horst Kühner am Rande des Geländes in Nordrheda, das die Stadt für ein solches Projekt anvisiert hatte.

Hundewiese wieder ein Thema
Seit einem Jahr kommt das Projekt nicht so recht vom Fleck

VON WILHELM DICK

Rheda-Wiedenbrück.       Die Idee war gut, indes sie versandete schnell. Zuumindest in der Öffentlichkeit wurde nicht mehr über die Hundewiese am Mertens Hof geredet, geschweige denn, dass sie realisiert worden wäre. Doch jetzt scheint wieder Bewegung in die Sache zu kommen: Heute hat Horst Kühner, der vor über einem Jahr die Initiative ergriffen hatte, ein Gespräch mit Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe.

Eher halbherzig war die Stadtverwaltung das Thema angegangen, erinnert sich Kühner im Gespräch mit der NW. Zwar hatten die gut 500 Unterschriften von Unterstützern, die er gesammelt hatte, im Rathaus Eindruck hinterlassen. Doch scheiterte schon der Vorsatz, in Eigeninitiative den Zaun zu realisieren, der die große Wiese am Rande der Sudheide in Nordrheda-Ems einfrieden sollte

“Wir haben vergeblich darauf gewartet, dass jemand aus der Verwaltung mit uns rausgeht, um die genauen Grund-stücksgrenzen und somit den Verlauf des Zaunes festzulegen.”, bedauert Kühner. Die Hundefreunde waren zwar bereit, ihre Manpower einzusetzen, aber der Aufforderung, sich das Material für den Zaun - gegen Erstattung der Kosten- zuvor selbst zu besorgen, schreckte die meisten ab.

Letztlich hakte es bei der Realisierung der Hundewiese, als die Verwaltung mit Kühner und seinen Mitstreitern einen Vertrag über die Nutzung des Grundstücks abschließen wollte - was diese ablehnten.
Unklar ist auch, wie weit der benachbarte Landwirt, der auf der von der Stadt angepachtete Wiese drei große Futter-Mieten unterhält, aus seinem Pachtvertrag schon ausgestiegen ist oder noch aussteigt.

Zu viele Unwägbarkeiten für Horst Kühner und seine Mitstreiter, die aber für einen neuen Anlauf grundsätzlich offen sind.

Aus Sicht der Hundefreunde sollte sich die Stadt mehr bewegen. Sie steht im Wort, eine solche Hundwiese einzurichten. Einen entsprechenden Vorschlag der Verwaltung hatte der Planungsausschuss im Sommer des vergangenen Jahres gebilligt.
Ausgangspunkt war die Verhängung des allgemeinen Leinenzwangs, die im Zuge der Diskussionen um das Verbot der so genannten Kampfhunde geschah. Rat und Verwaltung legten fest, dass Hunde innerhalb der geschlossenen Bebauung sowie in den Wäldern Hambusch und Stadtholz und in der Flora Westfalica an der Keine geführt werden müssen.
 

Damit die Vierbeiner ihrem Bewegungsdrang auch ungezügelt nachgeben können, sollte ein entsprechendes Areal als Hundewiese eingerichtet werden. 2.600 Euro wollte sich der Stadtrat damals eine solche Maßnahme kosten lassen

In den Gremien des Stadtparlaments tauchte die Hundewiese fortan aber nur noch unter den “noch nicht erledigten Vorhaben” auf. Für die Kommunalpolitiker offenbar kein Vorhaben von so großer Wichtigkeit, dass jemand da einmel intensiv nachgehakt hätte.

“Im Prinzip gibt es ja viele Flächen in den Außenbereichen, wo gehorsame Hunde frei laufen können”,  verlautet dazu aus dem Büro des Bürgermeisters. “Die Hundewiese ist eigentlich eher ws für die Halter, die ihren Vierbeiener ohne Leine nicht im Griff haben”
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